Am Sonnabend dann in den Schärengarten, unser Ziel war Tärnö, eine reizvolle Ferieninsel mit lautem und geschäftigen Haupthafen (Fähre, Motorboote, Kaufmann) und einem ruhigen und angenehmen Seglerhafen ca.1,5 km weiter östlich, wo wir auch anlegten. Nochmals Karlshamn und Hanö, dann ging es an den Westausgang der Hanöbucht nach Kåseberga. Für unsere Verhältnisse waren der auflandige SE mit 5 Bft. bei Starkregen vor der engen Hafeneinfahrt schon eine Herausforderung, aber VOLVO hat uns noch nie verlassen und uns auch diesmal gut an die Kaikante gebracht. Obwohl wir schon um 13.00 Uhr festgemacht hatten, kam an diesem Nachmittag kein weiterer Segler. Über den nächsten kurzen Törn nach Ystad ist nicht viel zu berichten. Für 10 sm drei Stunden, das spricht für sich. Am Freitag gab es im Hafen eine freudige Überraschung: Hanne und Dieter aus Großenbrode besuchten uns ganz zufällig auf dem Boot. Wir haben sie erstmals 2003 bei unserem Finnland-Törm und später mal in Lauterbach getroffen. Die Seglerwelt ist manchmal klein.
Unser nächster Hafen Smygehamn ist mit den Koordinaten 55° 21′ N, 13° 22′ E der südlichste Ort Schwedens und ein guter Absprunghafen nach Rügen oder Hiddensee, wo wir noch ein paar Tage verbringen wollen. Der Hafenmeister ist gebürtiger Schleswig-Holsteiner, wohnt schon über 50 Jahre in Schweden und ist Schatzmeister des örtlichen Segelvereins. Wir hatten noch einen schönen Klön.
Am Montag, dem 4. Juli öffnet sich ein günstiges Windfenster und wir legen für den ca. 50 sm langen Trip um 06.00 Uhr ab. Aber zu allem Unglück vertörnte sich eine Festmacherleine im Propeller, wir müssen im Hafenbecken ankern, der Wind hätte uns nicht an die Kaikante, sondern auf die Steinschüttung gedrückt. Aber nach einer guten Stunde und drei Tauchgängen mit Sicht 0 ist alles klariert. Hiddensee konnte wir nicht anliegen, die knapp 47 sm bis Glowe (Rügen) reiten wir in 8 Stunden ab, für unser Schiff ein schöner Speed und für die Crew etwas anstrengend.
In Glowe fahren wir in die erstbeste Box nach der Hafeneinfahrt rein, ein Fehler, wie sich später herausstellen wird. Am Dienstag gibt der Wetterbericht für den Abend und die Nacht Sturmwarnung bis 8 Bft. Wir verdoppeln die Festmacher, bringen eine zusätzliche Spring aus, bauen die Kuchenbude ab und sind sicher, alles Erforderliche vorbereitet zu haben.
Es wurde dann doch ungemütlich, ab 00:00 Uhr sind wir Hafenwache gegangen, um im eventuellen Havariefall nicht unvorbereitet zu sein. Es hat aber alles gut gehalten. Nervig war nur das ununterbrochene Geklatsche an den Spiegel. Der Starkwind steht nun die nächsten Tage durch, wir nutzen eine kurze windschwache Phase, um das Boot in eine Innenbox mit Bug in den Wind zu verholen. Ansonsten haben wir diese Tage genutzt, um von Glowe Ausflüge mit Bus und Fahrrad in die schöne Umgebung zu machen. Sassnitz, Peenemünde und Rankwitz waren dann unsere letzten Stationen mit unspektakulären Tagestörns, um schließlich am Mittwoch, dem 13. Juli nach dem 13 Uhr-Brückenzug wieder in der Bootswerft Stöcker anzulegen. Danach ging es nach langen Jahren wieder zurück nach Berlin in den Heimatverein SC Argo.
Fazit: Auch eine kurze Reise hat ihre Reize